Boulevardmedien wie etwa die „Bild“-Zeitung nutzen für Ihre Schlagzeilen große Buchstaben. Auch bei der Plakatwerbung zählt Größe. Der Grund ist eigentlich ganz einfach: Wenn Wörter in höherer Schriftgröße präsentiert werden, reagieren Leser schneller, länger und emotionaler.
Boulevardmedien wie etwa die „Bild“-Zeitung nutzen für Ihre Schlagzeilen große Buchstaben. Auch bei der Plakatwerbung zählt Größe. Der Grund ist eigentlich ganz einfach: Wenn Wörter in höherer Schriftgröße präsentiert werden, reagieren Leser schneller, länger und emotionaler.
Bisher hatten Forscher diesen Effekt nur bei Bildern oder gefühlsbetonten Gesichtern beobachtet. Nun ist es von Forschern der Humboldt-Universität Berlin und der Uni Göttingen wissenschaftlich bewiesen: Große Buchstaben wecken große Gefühle. Gedruckte Wörter erzielen mit steigender Schriftgröße eine höhere Aufmerksamkeit. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die emotionalen Begriffe positiv oder negativ waren.
Im Versuch zeigten die Forscher 25 Freiwilligen 72 Wörter auf einem Monitor. 24 besaßen eine sehr positive Bedeutung wie „Geschenk“, „Lust“ oder „Liebe“, während weitere 24 mit negativen Gefühlen assoziiert waren wie beispielsweise „Tod“, „Sarg“ oder „Aas“. Die letzten 24 Wörter, darunter etwa „Stuhl“, „Pendel“ oder „Dokument“, waren völlig neutral. Alle Testwörter waren gleich lang auf dem Monitor zu sehen. Einige von ihnen erschienen jedoch in der Größe 28 Punkt und andere im Schriftgrad 125 Punkt. Während des gesamten Tests maßen die Forscher die Hirnströme der Probanden mit Elektroden, die sie an deren Kopfhaut befestigt hatten.
Große Wörter, große Emotionen
Warum man bei Bildern bislang auf unterschiedliche Größen unterschiedlich reagiert, galt bislang als offensichtlich: Sieht man ein wildes Tier, ein wütendes Gesicht oder auch etwas sexuell Anregendes sehr groß vor sich, ist es im Allgemeinen bereits recht nah. In solchen Fällen ist dann meist eine schnelle, heftige Reaktion angebracht.
Buchstaben hingegen sind eigentlich nichts anderes als abstrakte Linien, denen das Gehirn erst Bedeutung verleihen muss, bevor sie irgendwelche emotionalen Reaktionen hervorrufen können. Weil ihnen die unmittelbare biologische Bedeutung fehlt, erwarteten die Psychologen zu Beginn ihrer Studie eigentlich nicht, dass die Größe der Buchstaben die Gefühlsebene beeinflussen würde. Doch es kam anders. Trotz des zusätzlichen Schrittes, den das Gehirn beim Interpretieren von Buchstaben machen müsse, seien die Reaktionen denen bei Bildern bemerkenswert ähnlich, schreiben die Forscher. Die großen Buchstaben riefen längere und intensivere Reaktionen des Gehirns hervor als die kleineren. Dabei handelte es sich nicht um ein reines Aufmerksamkeitsphänomen. Vielmehr waren es tatsächlich die emotionalen Reaktionen, die sich durch die Schriftgröße verstärken ließen.
Meine TIPPS:
Obwohl die Sprache im Gehirn erst entziffert und übersetzt werden muss, ist sie heute eine wichtige Quelle für emotionale Bedeutung. Offenbar sorgt nicht nur die unmittelbare biologische Relevanz für eine Verstärkung der Gefühle, wenn man etwas sehr groß vor sich sieht, sondern auch die Sprache. Die Fähigkeit großer Buchstaben, Emotionen zu verstärken, könnte einer der Gründe sein, warum vor allem Boulevardzeitungen gerne auf überdimensionale Überschriften setzen.
Das zeigt, wie wichtig heutzutage geschriebene Sprache als Werkzeug ist, Gefühle zu vermitteln. Also: Nutzen Sie das XXL-Phänomen. Gestalten Sie Ihre Präsentationsfolien entsprechend. Zu einem ästhetischen Schriftbild trägt auch der Zeilenabstand bei. Mit unterschiedlichen Abständen z.B. zwischen Aufzählungen und Textblöcken können Sie dafür sorgen, dass Texte auf Präsentationsfolien leichter wahrgenommen und zugeordnet werden. Portionieren Sie die Inhalte auf maximal drei Zeilen.
Mehr Tipps für eine optimale emotionale Präsentation gibt`s hier: http://bit.ly/1VvvCeO
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