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Präsentation statt Folienschlacht

Technikverliebte Folienschlachten rufen beim Publikum oft nur eine Reaktion hervor: Langeweile. Jegliche Erinnerung an die Präsentation ist dann Fehlanzeige!

Präsentationen im geschäftlichen Umfeld sollen die Zuhörer für Ideen oder Problemlösungen begeistern. Doch Umfragen zeigen: Die Zuhörer begeistern können im Schnitt nur drei Prozent aller Vorträge. Vielfach stehen Technik und Informationsfülle im Mittelpunkt, denn dank Hilfen wie „Powerpoint oder Keynote“ sind Vorträge im Nu erstellt: Die Anwendung ist schnell geöffnet, Text, Grafiken, Tabellen und Animationen eingefügt – fertig sind die Unterlagen. Entsprechend folgen viele Vorträge Folie auf Folie dem gleichen Schema: Hier noch ein Detail, da noch eine Tabelle, dort noch eine Statistik. Der Vortragende hingegen steht blass im Hintergrund, der Vortragsstil wirkt unpersönlich, monoton, einschläfernd. Im schlimmsten Fall liest der Vortragende auch noch die Folien ab.

Auf Kernaussagen konzentrieren
Das Gegenmittel: Die Präsentation gezielt auf das Publikum abstimmen – und auf die sogenannten drei „Bullet-Points“ konzentrieren. Das sind die Eckdaten, die die Zuhörer überzeugen können und sie beim Treffen von Entscheidungen unterstützen. Entsprechend sollte der Vortragende beim Planen vorgehen: Zunächst die Kernbotschaften definieren – also die drei, maximal vier Argumente, die bei den Zuhörern die größte Wirkung erzielen, weil sie den größten Nutzen aufzeigen. Diese Nachrichten gehören ins Zentrum der Präsentation. Alles andere dient lediglich dazu, die Kernbotschaften zu unterstreichen oder zu vertiefen. Ein Präsentator darf die Zuhörer nicht mit zu vielen Informationen und Argumenten überhäufen. 

Nach den Zuhörern fragen
Wenn Sie präsentieren ist es vor allem wichtig, die Zuhörer nicht nur rational, sondern emotional anzusprechen. Bringen Sie Ihre Zuhörer ins Kopfkino, zum Träumen, denn nur so können Sie bei ihnen Gefühle auslösen. Doch jeder Zuhörer hat seine eigenen Bedürfnisse und Erwartungen. Benutzen Sie deshalb möglichst keine Standardfolien! Passen Sie den Vortrag Ihrem Publikum an. Klären Sie im Vorfeld Fragen wie: Was erwartet der Vorstand oder Geschäftsführer, was will der Einkäufer, was hilft dem Leiter der Fachabteilung, was will der Innendienst oder der Vertrieb?

Für eine packende Präsentation sollten Sie neben den Problemen und Bedürfnissen Ihrer Zuhörer auch deren Wertvorstellungen und Entscheidungskriterien kennen. Es gilt, die gleiche Sprache wie Ihr Publikum zu sprechen. „Wer gaga ist, will auch gaga angesprochen werden“. Versetzen Sie sich dazu auf den Standpunkt Ihrer Zuhörer: Wo „drückt der Schuh“? Was interessiert sie? Was erhoffen sie sich? Was befürchten sie? Was wollen sie „mitnehmen“?

Vortrag statt Folienschlacht
Ihre Präsentation fesselt die Zuhörer, wenn Sie sich und Ihre Kernbotschaften in Szene setzen. Reduzieren Sie dafür den Text auf Ihren Folien soweit wie möglich. Beschränken Sie die Inhalte auf Titel, Zitate und Schlagworte. Je mehr Text auf den Folien steht, desto überflüssiger werden Sie als Präsentator – die Information liefert dann der Beamer. Außerdem lenkt viel Text die Aufmerksamkeit der Zuhörer vom Vortrag auf die Folien. Denn das Publikum muss den Text ja lesen – und der Vortragende immer wieder um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu kämpfen. Lesen und zuhören gleichzeitig geht aber nicht.

Was für den Text gilt, gilt auch für die Gestaltung der Folien: Halten Sie diese eher schlicht, vermeiden Sie wilde Farbkombinationen und ablenkende Animationen wie fliegende Buchstaben oder winkende Cliparts. Denn für das Interesse und Stimmung Ihres Publikums sind nicht Bilder und Animationen zuständig, sondern Sie als Redner.

Slides sollten ein aussagekräftiges Bild, eine beeindruckende Zahl oder Grafik oder ein übersichtliches Diagramm enthalten – also ein Element, das den Vortrag entweder inhaltlich unterstützt oder eine Stimmung erzeugt. Diese Elemente sollten die ganze Folie ausfüllen und nicht klein neben Text „gequetscht“ werden. Dadurch dass die Informationen hauptsächlich mündlich vorgetragen werden, und das grafische Element den Vortrag nur unterstützt, entsteht zusätzlich Spannung.

Spannende Stories erzählen
Eine gute Präsentation braucht außerdem eine Geschichte. Eine Geschichte die trägt, einen Satz, der das Ziel der Präsentation zusammenfasst. In Geschichten schlummern Emotionen und sinn-orientierte Erzählweisen, die für Aufmerksamkeit sorgen. Menschen lieben Geschichten und Beispiele aus dem wahren Leben. Sie schätzen prägnante Zitate, Sprichwörter oder Lebensweisheiten. Versuchen Sie deshalb, Ihre Kernbotschaften in eine unterhaltsame Story zu packen, mit der Sie schnell Zugang zu den Zuhörern finden und die im Gedächtnis bleibt. Entwickeln Sie eine spannende Dramaturgie für Ihre Präsentation – ähnlich wie ein Buchautor oder Filmemacher.

Fazit:
Folienschlachten haben keine Sieger. Eine gute Präsentation braucht vielmehr eine Geschichte, die trägt und einen Satz, der das Ziel der Präsentation zusammenfasst. Der Gesamteindruck eines Vortrags oder einer Präsentation muss Menschen bewegen, das Publikum in Bann ziehen, aus der Seele sprechen, Nutzen vermitteln, braucht einen Informationsgehalt, soll Unterhaltungswert besitzen und vor allem emotional sein.

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